Solarstrom selbst erzeugen

Die Nachfrage nach PV-Anlagen – egal ob kleine Balkonkraftwerke oder mittelgroße Anlagen auf dem eigenen Hausdach – steigt weiter ungebremst. Immer mehr Haushalte und Unternehmen wollen umweltbewusst agieren, nachhaltig Energie erzeugen und dabei natürlich auch die eigenen Stromkosten senken. Das verspüren wir als hiesiger Netzbetreiber deutlich.

Aktuell werden mehr als 500 PV-Anlage zwischen 1 und bis zu 1.000 Kilowatt-Peak in unserem Stromnetz betrieben, davon sind allein im letzten dreiviertel Jahr mehr als 50 hinzugekommen. Balkonkraftwerke mit einer maximalen Leistung von 600 Watt sind in dieser Zahl noch gar nicht berücksichtigt.

Mit den Stadtwerken zur eigenen PV-Anlage

Wichtig ist, dass wir als Netzbetreiber vor der Installation der Anlagen informiert werden. Die Kenntnis der voraussichtlichen Menge an erzeugtem Strom dient der Sicherheit der Netzstabilität. Haben wir keine Kenntnis von der tatsächlichen Anzahl an Erzeugungsanlagen, sind lokal begrenzte Netzschwankungen möglich. Daher muss ausnahmslos jede Erzeugungsanlage bei uns als Netzbetreiber registriert sein.

Auf unserer Webseite halten wir alle wichtigen Informationen für Einspeiser bereit und bieten die nötigen Anträge zum Download an. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem technischen Vertrieb prüfen zunächst die Vollständigkeit und Richtigkeit der eingereichten Unterlagen. Anschließend inspiziert ein Monteur aus dem Bereich Strom die Anlage vor Ort und nimmt sie ab.

Da bei manchen Hausanschlüssen noch veraltete Einrichtungszähler installiert sind, werden diese durch moderne Messeinrichtungen ausgetauscht. Diese können sowohl die Entnahme von Strom aus dem Netz als auch die Einspeisung durch eine PV-Anlage exakt bemessen. Der Austausch ist essentiell und es fallen für Sie keine Kosten an. Ist die Inbetriebsetzung erfolgt, wird jede stromerzeugende Anlage in unserem EEG-Abrechnungssystem erfasst und mit den Daten des Marktstammdatenregisters abgeglichen, in welchem jede stromerzeugende Anlage samt Speicher registriert werden müssen.

Einspeisung und Verbrauch: zwei separate Prozesse

Zu den Rechten eines Anlagenbetreibers gehört es, dass seine Anlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und der dort erzeugte Strom vorrangig abgenommen, übertragen und verteilt wird. Für das Einspeisen des nachhaltig erzeugten Stroms, der nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert wird, erhält ein Anlagenbetreiber von uns monatlich gleichbleibende Beträge als Gutschrift. Bei deren Berechnung gehen wir davon aus, dass man mindestens 30 Prozent des erzeugten Stroms auch selbst verbraucht. Für den eingespeisten Strom nach EEG erhält der Anlagenbetreiber derzeit eine Vergütung von 8,2 Cent je eingespeister Kilowattstunde (bei Anlagen bis 10 Kilowatt-Peak).

Nicht selten werden wir gefragt, warum dieser Betrag nicht direkt mit dem Abschlag, den Stromkunden jeden Monat zu begleichen haben, verrechnet wird. Hierbei handelt es sich um zwei verschiedene Geschäftsprozesse, die strikt voneinander getrennt werden müssen: Die Gutschrift für die Einspeisung erhält man vom Netzbetreiber, während man die Abschläge für den Strombezug an den jeweiligen Lieferanten entrichtet. Daher erhält man zum 31.12. auch eine separate Abrechnung für die Einspeisung.

Pflichten eines Anlagenbetreibers

Als Betreiber einer PV-Anlage nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) muss man auch diversen Pflichten nachkommen. Dies sind die wichtigsten Pflichten:

• Anmeldung der Erzeugungslage beim Netzbetreiber
• Meldung und Registrierung der Anlage im Marktstammdatenregister
• Einhaltung von technischen Anforderungen und Sicherheitsstandards
• Regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Anlage
• Erfüllung der Melde- und Nachweispflichten nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
• Pflicht zur Teilnahme am Einspeisemanagement